„Safety first“ – ein Slogan, der nicht nur in der Luftfahrt seinen Niederschlag findet. Nichts desto trotz ist es das wohl wichtigste Thema, das einen jeden Piloten beschäftigt.

So auch am vergangenen Freitag auf dem Flugplatz Konstanz: Rund 50 Pilotinnen und Piloten aus allen in Konstanz ansässigen Flugzeugsparten versammelten sich in dem Clubheim der Segelfluggruppe Konstanz e.V. zu einem Sicherheitsbriefing unter der Leitung von Robert Leitner und Helge Loschan.

„Ich bin zu Tränen gerührt“, sagte Helge Loschan als Reaktion auf das rege Interesse an der Veranstaltung. Es sei ein weiterer Schritt, wieder mehr miteinander als nebeneinander zu fliegen und aufgrund der großen Bedeutung des Themas auch wichtig, dass ein solches Sicherheitsbriefing unter allen aktiven Pilotengruppen stattfindet.

Sicherheitsbriefing
Robert Leitner, der erste Referent des Abends, ist Flugleiter und Landesbeauftragter für Luftaufsicht am Verkehrslandeplatz Konstanz. Als solcher ist er verantwortlich für den geordneten Flugbetrieb des Platzes. Entsprechend beschäftigte sich sein Vortrag hauptsächlich mit den An- und Abflugverfahren, d.h. in welche Richtung ein Flugzeug fliegen darf, um insbesondere Kollisionen und Lärm zu vermeiden. Auch wies er die Anwesenden auf die Wiederholung von bekannten Funksprechgruppen hin. Denn, wie auch in der Schifffahrt hier am Bodensee, gibt es bestimmte Vorgaben, wie über Funk miteinander kommuniziert werden soll, um sich auf das Nötigste beschränken und entsprechend handeln zu können. Daher sei es wichtig, sich mit diesen Sprechgruppen, insbesondere nach der Winterpause, immer wieder auseinanderzusetzen. Robert Leitner

An das Thema des Wiederholens knüpfte sodann auch der zweite Referent, Helge Loschan, an. Er verglich die Arbeitsweise eines Piloten mit dem eines Schülers: Erlerntes kann schnell wieder vergessen werden, wenn man es nicht wiederholt und dies, so Loschan, gelte nicht nur für die Theorie, sondern gerade in der Fliegerei auch für die Praxis. Als langjähriger Fluglehrer und auch Flugprüfer wolle er deshalb einen Teil seiner bereits gesammelten Erfahrungen weitergeben. Aus diesem Grund wurde zunächst auf die einzelnen Voraussetzungen der verschiedenen Flugzeugsparten eingegangen, die erfüllt werden müssen, um den Schein aktiv zu halten, d.h. legal fliegen zu dürfen. Neben „Fußgängern“, d.h. Pilotinnen und Piloten, die sich noch in der Ausbildung zur Erhaltung einer Lizenz befinden, waren zahlreiche Mitglieder aus den Sparten des Segel-/Motorseglerflugs, des Motorflugs, der Ultraleichtfliegerei und sogar aus der Berufsfliegerei anwesend. Für alle wurde auf die speziell zu erbringenden Voraussetzungen in aller Ruhe eingegangen.

Sich Zeit für ein solches Briefing zu nehmen ist jedoch nicht nur einmal im Jahr, nämlich vor Beginn der Flugsaison, erwünscht, sondern sogar gesetzlich vorgeschrieben. Wenn man bedenkt, dass es im Durchschnitt auch noch immer elf Unfalltote jährlich in der Fliegerei zu beklagen gibt, ist dies, trotz der laut DFS rund 2,5 Mio. durchgeführten Flüge im Jahr 2016, ein Wert, den es zu minimieren gilt.

Neben den Voraussetzungen für die Fliegerei an sich, beschäftigte sich Loschan auch mit den Formalitäten, die ein Flugzeugführer nach jedem Flug zu erledigen hat: Dem Führen des Flugbuches, welches Aufschluss über die Destinationen, Fluglängen und evtl. Besonderheiten gibt.

Ebenso gab es eine Wiederholung zum Verfahren bei Notfällen, bspw. dem Versagen eines Motors, am Flugplatz Konstanz sowie eine Auffrischung der Kenntnisse über die verschiedenen Lufträume und ihrer Freigaben in Deutschland, die hier in Konstanz insbesondere aufgrund des Flughafens in Friedrichshafen keine geringe Bedeutung haben.

Zu guter Letzt gab es noch einige Tipps aus der Rubrik „Gut zu wissen“, die insbesondere Vorgaben der Nachbarländer Österreich und Schweiz noch einmal separat beleuchteten, bevor der Abend bei einem gemütlichen Zusammensitzen langsam ausklang.

Ein besonderer Dank gilt hiermit nochmals den beiden Referenten Robert Leitner und Helge Loschan, die sich mit viel Engagement für das Sicherheitsbriefing eingesetzt haben und durch sie die Veranstaltung großen Anklang bei den Teilnehmern gefunden hat.

Um es abschließend auszudrücken wie die großen Werbemacher der Lufthansa: „There’s no better way to fly“ – kommen Sie uns in Konstanz besuchen und erleben Sie den Bodensee von oben!

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